Die roten Punkte auf dem „ü“
Nach einem knappen Jahr Kommunal-Politik ohne eine Partei im Rücken und innerlichem Abschied aus dem Kreistag im kommenden Jahr, habe ich nun doch eine andere Entscheidung getroffen.
Aus für mich guten Gründen habe ich mich im September 2022 aus der Partei DIE LINKE. verabschiedet. („Das war’s dann irgendwie.“) Genau ein Jahr nach dieser Entscheidung stehe ich weiterhin dazu. Ich bin nicht im Groll gegangen, sondern aus Überzeugung.
Als Nachrücker bin ich 2021 über die Liste der LINKEN im Kreistag des Saale-Holzland-Kreises in der Fraktion LINKE/GRÜNE gelandet. Ich war anfangs eher nicht so glücklich damit, weil ich mich kurz nach der Kreistagswahl entschlossen hatte, den linken Kreisverband mit zu leiten. Aber ich war zur Kreistagswahl 2019 angetreten und kneifen war nicht. Als Nachrücker musste ich ran. Landkreis vor Partei.
Ich habe eine Weile gebraucht, meine Rolle im Kreistag zu finden. Was kann man schon als „ungeliebte“ Opposition ausrichten? Aber spätestens mit unseren Antrag für einen Behindertenbeirat in diesem Jahr hatte ich ein Ziel. Und an diesem Ziel möchte ich gern weiter arbeiten – auch über die aktuelle Legislatur hinaus.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, 2024 noch einmal für den Kreistag des Saale-Holzland-Kreises zu kandidieren.
Vor ein paar Jahren hat mal jemand zu mir gesagt:
„Herr Meenzen, Sie sind doch irgendwie der grüne i-Punkt bei den LINKEN.“
Mit dieser Feststellung konnte ich mich immer sehr gut identifizieren. Neben dem Blick auf sozialen bzw. finanziellen Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft und auf der Welt, treiben mich die dringenden Fragen rund um den Klimawandel und unserer Umgang damit um. Beides hängt eng miteinander zusammen.
Man kann Kapitalismuskritik üben und sollte dabei einen Blick auf die Umwelt haben. Man kann aber auch seinen Fokus auf die Umwelt legen und zum Schluß kommen, dass das Problem Kapitalismus heißt. Das sind für mich zwei Seiten der selben Medaille.
Ich habe meine Medaille jetzt gedreht und möchte daran arbeiten, dass ich für die roten Punkte auf dem „ü“ der GRÜNEN stehe.
Ende August habe ich einen Mitgliedsantrag bei BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN gestellt und werde mich für die kommende Kreistagswahl auf einen Platz auf dieser Liste bewerben.
Ob ich es so wieder in den Kreistag schaffe? Keine Ahnung. Aber kampflos möchte ich den Konservativen nicht das Feld im Landkreis überlassen.